Erst haben sie Osterschmuck gebastelt und viele Kekse gebacken, dann mit den selbst gefertigten Produkten Spenden gesammelt und so eine kleine, aber bemerkenswerte Summe angespart. Zusätzlich haben die jungen Mütter und Väter, die mit ihren Kindern in der Einrichtung der stationären Jugendhilfe der Grafschafter Diakonie in Moers Hülsdonk leben, viele Stapel Babykleidung, wie Strampler, T-Shirts und Co gesammelt.
Das Alles nehmen die Besuchenden der Besuch aus Ruanda mit in ihr Heimatland. „Unseren jungen Erwachsenen war es sehr wichtig, den Gästen etwas Besonderes zu schenken. So konnten sie durch die Hilfe für andere stärkende Selbstwirksamkeit erfahren“, erklärt Fachbereichsleitung Carina Petrausch. Zusammen mit ihren Betreuenden durchforsteten sie ihre Kleiderschränke nach Lieblingsstücken. Mit ihrer Idee trafen die jungen Erwachsenen einen Nagel auf den Kopf, denn die Kleidungsstücke kann die ruandische Partnerkirche für ihr aktuelles Projekt gut gebrauchen. Dabei unterstützt die Presbyterianische Kirche in Ruanda (EPR) in der ruandischen Gesellschaft stigmatisierte alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern, indem sie Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung stellt, etwa durch die Übernahme von Ausbildungskosten oder den Kauf von Nähmaschinen für eine berufliche Existenz.
Die Delegation aus Ruanda ist im Rahmen der Begegnungsreise zum 40-jährigen Bestehen des Partnerschaftsprogramms zwischen der EPR und dem Kirchenkreis Moers an den Niederrhein gereist. Im Rahmen des Besuchsnachmittags an der Walpurgisstraße tauschten sie sich mit Einrichtungsleiterin Carina Petrausch und Diakoniegeschäftsführer Kai T. Garben darüber aus, wie die jungen Erwachsenen mit Entwicklungsbedarf im emotionalen und sozialen Bereich in Moers daran arbeiten, sich nach und nach selbstständig ein eigenes Leben aufbauen zu können. „Und dazu gehört eben auch zu erfahren, wie wertvoll es ist, sowohl Hilfe annehmen zu können als auch selber anderen zu helfen zu dürfen“, sagt Garben.