Besonderer Moment in der Moerser City: Am Montag, 21. Juli, dem internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende, kamen an der Moerser Mühlenstraße zwischen Moersbach und Gesundheitsamt Mitarbeitende der Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie, Vertretende des Gesundheitsamts und der Suchtselbsthilfe und Klientinnen und Klienten des Beratungsdienstes der Grafschafter Diakonie zusammen. Gemeinsam mit Diakoniegeschäftsführer Pastor Kai T. Garben gedachten sie am dortigen Gedenkstein für die Drogentoten derjenigen, die an ihrer Erkrankung Verstorbenen sind und sprachen für sie und ihre Angehörigen ein Gebet. Als Zeichen ihrer Verbundenheit legten sie bemalte Kieselsteine auf dem Erinnerungsdenkmal ab. Die kleinen Symbole hatten Klientinnen und Klienten der Drogenhilfe in den Wochen zuvor mit Botschaften für die Verstorbenen gestaltet. Manuela Oerzmann, Fachberaterin in Moerser Drogenhilfe, benannte in ihren Gedenkworten ihre traurige Aktualität. Gerade veröffentlichte Daten besagten, dass die Zahl der an ihrer Drogenerkrankung Verstorbenen in den letzten zehn Jahren bundesweit um ein Vielfaches gestiegen sei, so die Sozialarbeiterin. Die fachkundige Hilfe und die Begleitung der Erkrankten durch spezialisierte Beratungsdienste wie die Drogenhilfe und ihre Angebote zur Suchtvorbeugung für Kinder und Jugendliche blieben daher enorm wichtig. Diakoniegeschäftsführer Kai Garben sagte zudem in seiner Andacht: „Die Verstorbenen lebten zusammen mit uns in einer Stadt, zum Beispiel als Nachbarinnen und Nachbarn. Ihr Tod betrifft uns daher alle. Wir verstehen unser heutiges Gedenken als Zeichen, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind.“
Im Anschluss an die Feier kamen die Gedenkenden in der Beratungsstelle an der Rheinberger Straße bei Getränken und frischen Waffeln zusammen. Die Mitarbeitenden gaben ihren Klientinnen und Klienten dabei auf Wunsch Einwegfotoapparate mit auf den Weg. Damit werden die Fotografierenden Aufnahmen von Orten und Menschen aus ihrem Alltag festhalten. „Je nach Rückläufen planen wir daraus, eine kleine Ausstellung zu erstellen, sodass alle Interessierten Einblicke in die Lebenswelt der Betroffenen erhalten können“, sagt Britta Dietrich-Aust, die Leiterin der Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie.
Info: Den Gedenkstein an der Moerser Mühlenstraße gibt es seit dem Jahr 2023. Klientinnen und Klienten und die Mitarbeitenden der Drogenhilfe hatten sich den Erinnerungsort gewünscht. Die Gestaltung des Erinnerungssteins übernahm der Bottroper Künstler Guido Hofmann. Neben dem Schriftzug „Im Gedenken an die Drogentoten“ ist auf dem Kunstwerk das Gedicht einer Moerser Drogenerkrankten zu lesen. Einen Platz fand das Werk mit Unterstützung der Stadt Moers am Moersbach neben dem Gesundheitsamt.