Wohnverbund-Schauspieler proben unter neuer Leitung

Theatergruppen-Leiter Rainer Söhnchen geht in den Ruhestand. Jasmin van Elten und Michaela Ganzmann übernehmen

Michaela Ganzmann, Rainer Söhnchen, Jasmin van Elten Freundliche Grüße Katrin Mathias

"Zu erleben, dass ich mich nicht verstecken muss, dass ich mich präsentieren kann, dass ich viel mehr bin als meine Ängste oder meine Krankheit. Das ist eine fantastische Erfahrung." So lautete die Überzeugung von Rainer Söhnchen. 19 Jahre lang hat der gelernte Fachkrankenpfleger für Psychiatrie die Theatergruppe der Klientinnen und Klienten des Johann Heinrich Wittfeld Wohnverbunds geleitet. Jetzt wurde Rainer Söhnchen in den Ruhestand verabschiedet. Einen besonderen Auftritt der Schauspielerinnen und Schauspieler inklusive: Unter der Regie seiner Nachfolgerinnen Jasmin van Elten und Michaela Ganzmann zeigten die Künstler und Künstlerinnen zum Abschied ein Potpourri aus den Stücken, die sie zusammen mit ihrem langjährigen Leiter erarbeitet hatten.

Für die darstellenden Künstlerinnen und Künstler ist die 43-Jährige Jasmin van Elten eine alte Bekannte. Seit dem Jahr 2008 leitete sie die Gruppe mit. Entsprechend erinnert sie sich, wie alles begann. "Anfangs haben wir Sketche, zum Beispiel von Loriot, nachgespielt mit festgelegtem Text und Rollen." Das änderte sich im Jahr 2015. Damals belegte das Schauspiel-Team den zweiten Platz beim Bürgerpreis der Sparkasse am Niederrhein. Vom Preisgeld finanzierte der Wohnverbund eine Schauspielerin, die mit der Gruppe Improvisationstechniken übte. Seitdem bringt die Gruppe regelmäßig selbst kreierte Impro-Stücke auf die Bühne. "Uns geht es darum, beim gemeinsamen Spiel die Alltagssorgen zu vergessen, die positive Energie zu spüren und die unterschiedlichsten Charaktere zusammenzubringen", sagt Jasmin van Elten. Tatsächlich sind beim Theaterspielen alle Temperamente vertreten. Manche sind für den großen Auftritt geschaffen, andere zeigen introvertiertere Seiten oder haben mehr mit Einschränkungen durch die psychische Behinderung zu kämpfen. "Jede Fähigkeit trägt zum großen Ganzen bei", sagt van Elten: "Und wer nicht auf der Bühne stehen möchte, der kümmert sich eben um die Requisiten."

Die Theatergruppe ist jederzeit für neue Mitspielende mit oder ohne Handicap offen. Sie trifft sich jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Ambulant Betreuten Wohnens der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, an der Uerdinger Straße 103. Wer Interesse hat, teilzunehmen oder erst einmal zum Zuschauen zu kommen, meldet sich zuvor telefonisch an bei Jasmin Elten, Tel. 02841 3687876

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