„Wir werden als lebendes Google genutzt“

Anke Sczesny ist nach dem Wechsel von Ulla Ostermann in den Ruhestand die neue Leiterin der Freiwilligenzentrale Moers

Neue und alte Leitung. Anke Sczesny und Ulla Ostermann

„Das ehrenamtliche Engagement ist eine wertvolle Ressource der Bürgergesellschaft.“ Was verbirgt sich hinter dem  oft gelesenen und etwas sperrigen Satz? Anke Sczesny und Ulla Ostermann antworten darauf so: „Ohne das Ehrenamt gäbe es keinen Stadtrat, keinen Sportverein, keine Schützengilde, keinen Rettungsdienst, keine Besuche bei Senioren, die unter Einsamkeit leiden. “ Das Thema Ehrenamt ist für die beiden Arbeitsalltag. Ulla Ostermann leitete die Moerser Freiwilligenzentrale bis zu ihrem Ruhestand fast 20 Jahre lang.  Anke Sczesny übernahm im September die Leitung der Anlaufstelle für engagierter Moerserinnen und Moerser.

Seit der Eröffnung der Freiwilligenzentrale im Rahmen eines Modellprojekts des  damaligen Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales des Landes NRW hat die Moerser Freiwilligenzentrale über 2600 Bürgerinnen und Bürger beraten und in verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten im Stadtgebiet vermittelt. Im Jahr 2018 wandten sich 172 Bürgerinnen und Bürger an die Einrichtung der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers.Gemeinnützige Organisationen und Verbände stellten durch 72 Tätigkeitsprofile Anfragen nach Unterstützung ihrer Arbeit durch Ehrenamtliche „Mein Ziel ist es, das was meine Vorgängerin mit vorbildlicher Arbeit aufgebaut hat, zu erhalten und mit der Freiwilligenzentrale eine gute Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen, die sich für die anderen einsetzen wollen, zu bleiben.“

Dafür bringt Sczesny unterschiedliche Erfahrungen mit an die Rheinberger Straße. Als Leiterin des Quartiersbüros West unterstützte sie z.B. die älteren Bewohner der Rheinberger Reichelsiedlung darin, ein gutes nachbarschaftliches Miteinander aufzubauen. Die jüngere Generation hat die gelernte Erzieherin für Heimerziehung durch ihre Leitungstätigkeit im Haus der Generationen der Kirchengemeinde Rheinberg und  beim Ev. Familienbildungswerk Moers im Blick. Insgesamt ist der Werdegang der 53-Jährigen durch Perspektivwechsel geprägt. Die Berufstätigkeit ihres Mannes brachte für die Fachwirtin im Gesundheitsweisen viele Ortswechsel mit sich. In Bayern, dem Saarland und in Stuttgart leitete die Mutter einer Tochter Kindertageseinrichtungen. Das Thema Ehrenamt hat sie dabei nicht nur als Koordinatorin kennengelernt. „Ich war nebenher eigentlich immer selber ehrenamtlich tätig, z.B. im Presbyterium oder als Vorstand eines Vereins.“

In der Freiwilligenzentrale hat sie auch den engagierten Nachwuchs im Blick. Sie berät junge Leute, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Einsatz im Bundesfreiwilligendienst (BFD) interessieren und begleitet sie von der Idee über die Bewerbung bis zum abgeschlossenen Vertrag. Ein Angebot, das die Jungen aus Moers und Umgebung annehmen. Vorgängerin Ulla Ostermann begleitete im letzten Jahr 65 Interessierte dieser Generation und informierte bei Besuchen in vier Schulen 240 Schülerinnen und Schüler. „Für die Jüngeren sind wir mit unserem weit gestreuten Überblick so etwas wie eine Art lebendes Analog-Google, das Orientierung schafft“, lächelt Sczesny. Ein Einsatz, der sich aus Sicht der neuen Leiterin lohnt. „Wer ein FSJ absolviert haben oder im BFD im Einsatz war, hat dadurch ein soziales Bewusstsein entwickelt und kann ein Ehrenamtlicher von Morgen sein.“

Kontakt:
Freiwilligenzentrale Moers,
Rheinberger Straße 17, 47441 Moers,
Telefon: 02841 88067488

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