Wesentlich zum Schutz der Bewohner beigetragen

Grillfest mit Abstand und starkem Team: Grafschafter Diakonie dankt Mitarbeitern der Quarantänestation

Aus dem Geschäftsführer-Büro wurden zwei Bewohnerzimmer im Quarantänebereich der Grafschafter Diakonie. (v.l.) Annegret Peldszus-Förderer, Jan Wiebecke, Jenniver Taverniti, Elke Hagemann, Daniel Völling, Elena Vogt, Alexandra Brosig, Marcel Tilch

Vor jeder der Türen hing ein Ständer mit Ganzkörper-Schutzanzügen, FFP2-Masken und Spezialbrillen. Im Inneren der Zimmer gab es mit Pflegebett, Tisch und Campingkleiderschrank das Nötige für zwei Wochen. Beim Rundgang durch die Räume des Quarantänebereichs der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, erinnert sich Pfleger Marcel Tilch an acht Wochen Arbeit im Ausnahmezustand.
Zusammen mit 13 weiteren Kollegen betreute er Bewohner der Pflegeheime der Grafschafter Diakonie in dem Quarantänebereich, den das soziale Unternehmen Anfang April aufgrund einer Verordnung des Landes NRW geschaffen hatte. Diese besagte, dass alle Bewohner, die aus dem Krankenhaus zurückkommen oder neu in ein Seniorenheim ziehen, zwei Wochen lang in einem Bereich unterkommen mussten, der von den anderen Bewohnerzimmern räumlich abgetrennt ist. Zu diesem Zweck bauten Haustechniker einen großen Konferenzraum sowie die  Büros der Geschäftsführung, der  Finanzbuchhaltung und der Personalabteilung zu Pflegezimmern um. Diese zogen dafür vom bisherigen Standort im Rudolf-Schloer-Stift um in die Räume über der Moerser Beratungsstelle der Grafschafter Diakonie an der Mühlenstraße.
Beim Grillen mit Abstand vor dem Rudolf-Schloer-Stift wendet der Chef persönlich Würstchen, Steaks und Käseschnitzel. Thorsten Krüger, Bereichsleiter Pflege der Grafschafter Diakonie, sagt, warum er an diesem Donnerstag zur Grillzange greift: „Wir sind stolz darauf, wie viele Mitarbeiter sich freiwillig bereiterklärt haben, im Quarantänebereich zu arbeiten. Sie haben damit wesentlich zum Schutz unserer Bewohner beigetragen.“

Marcel Tilch, der  das Team aus 14 Pflegekräften zusammen mit Kollegin Annegret Peldszus-Förderer leitete, erinnert sich an die ersten Tage am ungewöhnlichen Arbeitsplatz. „Wir kannten uns vorher nicht und wir haben uns als Team schnell gefunden“, sagt er. Die Fachkräfte kamen für den speziellen Einsatz aus allen Pflegeeinrichtungen der Grafschafter Diakonie zusammen. Gearbeitet wurde in den umgebauten Räumen in enger Abstimmung untereinander. Die Mitarbeiter besprachen jeweils genau, wer, zu welcher Zeit, mit welcher Schutzausrüstung zu den Bewohnern in die Zimmer ging. Inzwischen lockerte das Land NRW die Verordnung und die Mitarbeiter kehrten an ihre normalen Arbeitsplätze im Haus für Jung Alt, in den ambulanten Diakoniestationen, dem Rudolf-Schloer-Stift oder der Altenheimat Vluyn zurück. Die neu angekommenen Bewohner werden nun in Quarantänezimmern in den Einrichtungen selber versorgt. Trotz der ungewohnten Bedingungen sei es eine Zeit gewesen, die positiv in Erinnerung bleibt. Der Zusammenhalt im Team fühlte sich gut an. „Wir konnten und mussten uns zu Hundertprozent aufeinander verlassen und den Senioren ging es in dieser Zeit trotz der Einschränkungen überraschend gut“, sagt Tilch.

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