Grafschafter Diakonie schützt Bewohner der Pflegeeinrichtungen mit konzertierter Aktion

Verwaltung und Geschäftsführung ziehen um und machen Platz für Quarantänebereich / Begegnungsstätte „Haus am Schwanenring“ zum Isolationsbereich umfunktioniert

Nachdem die neue Verordnung des Landes Nordrheinwestfalen Anfang April in Kraft trat, rollte ein Umzugslaster der Tuwas Genossenschaft an, Handwerker bauten Leichtbauwände ein und innerhalb von drei Tagen zogen 200 Kartons, Möbel sowie die Technik um. Hintergrund für die konzertierte Aktion: Die Verordnung besagt, dass alle Bewohner, die aus dem Krankenhaus zurückkommen oder neu in ein Pflegeheim einziehen  in Quarantänebereichen untergebracht werden sollen, die von den Pflegebereichen räumlich abgetrennt sind. „Uns und viele andere Träger stellt das vor große, fast unlösbare Herausforderungen“, sagt Kai T. Garben, Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie. Das soziale Unternehmen fand einen Weg und funktionierte Büros zu einem Quarantänebereich mit 13 Plätzen um. „Mit dieser ungewöhnlichen Anstrengung konnten  wir die bereits bestehenden Quarantänemaßnahmen entsprechend der Verordnung modifizieren." Einen großen Konferenzraum und das Büro der Geschäftsführung bauten Haustechniker und Handwerker zu Pflegezimmern um. Büroräume, in denen z.B. Finanzbuchhaltung, Personalabteilung und der Bewohnerservice untergebracht waren, wurden mit Pflegebetten ausgestattet. Die Mitarbeiter der zentralen Verwaltung und die Geschäftsführung des Wohlfahrtsverbands zogen dafür von ihrem  bisherigen Standort im Rudolf-Schloer-Stift an der Kranichstraße 1 in Räume über der Beratungsstelle Moers der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, an der Mühlenstraße 20.

 

Viele Hände halfen am Umzugstag: Neben Handwerkern, Möbelpackern, den Mitarbeitern aus Hauswirtschaft und Haustechnik fassten auch die Mitarbeitenden aus der Finanzbuchhaltung und der EDV-Abteilung mit an. (v.l.) Martina Alles, Patricia Richardt, Christian Rams, Marc Heimberg und Stefan Moerders

Als weitere Schutzmaßnahme wurde die direkt neben dem Rudolf-Schloer-Stift gelegene Begegnungsstätte „Haus am Schwanenring“ vorsorglich zu einem Isolationsbereich umgestaltet, der im Fall der Fälle infizierte Bewohner aufnehmen kann. „Gott sei Dank sind bisher alle unsere Senioren vor einer Infektion verschont geblieben. Sollte nun ein Bewohner erkranken, können wir ihn in den abgetrennten Bereichen pflegerisch gut betreuen und die anderen Bewohner schützen“, sagt Kai T. Garben, Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie. „Wir sind dankbar, dass wir dafür die Räume der Begegnungsstätte der ev. Kirchengemeinde nutzen dürfen. Sonst wäre es uns nicht möglich gewesen, die Verordnung umzusetzen“

Die ersten Bewohner sind bereits in den Quarantänebereich eingezogen. Wenn sie  nach einem Test coronafrei sind, dürfen sie nach 14 Tagen zurück in ihre gewohnten oder die neuen Zimmer. Thorsten Krüger, Bereichsleiter Pflege bei der Grafschafter Diakonie: „Bislang meistern die Senioren die Situation gut und wir wollen es ihnen so angenehm wie möglich machen, trotz der ungewohnten Umgebung und Mitarbeitern mit Masken und Schutzkleidung.“ In dem neu geschaffenen Bereich arbeiten elf Mitarbeiter in Frühschicht, Spätdienst und Nachtschicht. Das Team leitet Annegret Peldzsus-Förderer, die Leiterin der zurzeit geschlossenen Tagespflege der Grafschafter Diakonie in Rheinberg. „Wir sind dankbar und sind alle stolz auf unsere Dienstgemeinschaft, denn es haben sich ausreichend viele unserer Mitarbeiter freiwillig gemeldet , die sagten, dass sie bereit sind, in den geschützten Bereichen zu arbeiten. Sie tragen damit wesentlich zum Schutz unserer Bewohner bei“, sagt Thorsten Krüger, Bereichsleiter Pflege bei der Grafschafter Diakonie.

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