„Tolle Zeit erleben, sobald es wieder geht“
Kamp-Lintforter Textilgestalterin sorgt mit kreativer Spende für Vorfreude bei Familien in Kamp-Lintfort
Vorfreude hilft beim Durchhalten. Für die Zeit nach Corona gibt es für Familien in Kamp-Lintfort jetzt schöne Aussichten: Sie werden zusammen mit anderen Eltern und ihren Kindern Ausflüge machen und genießen, was derzeit niemandem möglich ist: das unbeschwerte Zusammensein in einer großen Gruppe. „Sobald es wieder geht, werden wir zusammen einen Tag auf einem Lernbauernhof, im Zoo oder bei den tollen Spielmöglichkeiten auf dem Gelände der Landesgartenschau verbringen“, sagt Petra Treeter, Mitarbeiterin der Grafschafter Diakonie im Kindernest der Stadt Kamp-Lintfort. Möglich ist das durch die kreative Unterstützung von Elisabeth Hillmann. Die Kamp-Lintforter Textilgestalterin, die sonst Taschen-Unikate aus Wachstuch, Fell und Leder gestaltet, machte sich gleich zu Beginn der Coronakrise an ihre ersten Mund-Nase-Schutzmasken. Bei der Klein-Unternehmerin kamen sofort jede Menge Bestellwünsche an. 300 Masken fertigten sie und ihre Mitarbeiterin Anke Ernst in drei Wochen. Abgegeben wurden sie gegen eine Spende an der eigenen Wohnungstür. 1367 Euro kamen so zusammen. Die Kamp-Lintforterin kannte die Arbeit des Kindernests und wollte das Geld weitergeben. Diakoniefachkraft Treeter: „Für unsere Familien ist die Spende Gold wert.“ Denn auch ohne Coronakrise sind Ausflüge mit den Kindern für sie oft zu teuer und nach der Krise könnte das Geld bei einigen noch knapper werden. Diakoniechef Kai T. Garben betont: „Diese Spende ergänzt das Angebot auf wundervolle Weise. Das Kindernest leistet eine ganz wichtige Präventionsarbeit, mit der wir für die Familien früh viel erreichen, wenn die Kinder noch sehr jung sind. Die Familien können z.B. lernen, wie sie mit ihren Kindern gut umgehen und sie sich als Familie zusammen entwickeln können.“
Das Kindernest von Stadt Kamp-Lintfort und Grafschafter Diakonie gibt es seit elf Jahren. Das Pädagogenteam der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, macht jedes Jahr 300 Besuche bei Familien, immer dann, wenn in Kamp-Lintfort ein Baby neu auf die Welt gekommen ist. Die Fachkräfte stehen den Familien außerdem mit Erziehungsberatung, Elterngesprächen oder Gruppen für die Allerkleinsten und bis zum Kitaalter zur Seite. „Damit erreichen wir im Jahr zusätzlich noch einmal etwa 250 Familien“, sagt Treeter. Seit drei Jahren können sie dafür die schönen Räume des Familienstützpunktes in einer umgebauten Pizzeria an der Montplanetstraße nutzen. Es gibt einem langen Tisch zum Zusammensitzen, eine Küchenzeile zum gemeinsamen Pizzabacken, Spielecken und einen Toberaum für die Kinder. Weil derzeit keine Gruppen stattfinden, haben Treeter und ihre Kolleginnen alle Teilnehmer der Gruppen angerufen, um nachzufragen, wie es bei den Familien steht. Je ein Elternteil mit Kind kann sich außerdem nach Anmeldung zur Einzelfallarbeit mit einer der Betreuerinnen im Familienstützpunkt treffen. Dabei werden die Abstandsregeln beachtet und die Kinder können spielen, während die Mütter sich bei einem Kaffee die Sorgen von der Seele reden.