Power-Eltern machen sich stark für ihr besonderes Kind

Selbsthilfegruppe für Eltern, deren Kinder von AD(H)S betroffen sind, trifft sich seit 15 Jahren

Aussprechen dürfen, was auf der Seele lastet, mitfühlende Zuhörer haben, verstanden werden, ermutigende Worte hören. So bringt Ina van Buren das Konzept auf den Punkt, das hinter den monatlichen Treffen an der Kamp-Lintforter Montplanetstraße steht. Im dort ansässigen Familienstützpunkt der Stadt kommt jeden dritten Dienstag im Monat eine besondere Runde zusammen. „Es sind Löwenmütter, die sich Sorgen um ihre Kinder machen und sich für sie zerreißen“, sagt Ina van Buren. Die Fachkraft der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, begleitet die abendlichen Gespräche der Selbsthilfegruppe „Eltern außer Rand und Band“ schon lange: Das Angebot für Eltern von Kindern, die von AD(H)S betroffen sind, der so genannten Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, besteht seit 15 Jahren.

Kinder, die mit der angeborenen Störung durchs Leben gehen, zeigen ein auffälliges Verhalten. Sie können sich kaum konzentrieren, verhalten sich plötzlich aggressiv oder sind in sich selbst zurückgezogen und nehmen fast gar keinen Kontakt nach Außen auf. „Diese Kinder passen mit ihrem Verhalten in keinen Rahmen, in der Familie und besonders in der Schule oder in der Berufsausbildung“, weiß Ina van Buren. Die Eltern seien oft verzweifelt und die Kinder haben von Frühförderung über Ergotherapie bis hin zur Verhaltenstherapie, in der sie ihr Sozialverhalten trainieren, einen langen Kampf hinter sich. „Auch wenn die Kinder größer werden, bleibt es schwierig und das Thema begleitet die Familien ihr Leben lang“, sagt die Fachkraft. „Wenn die Kinder ihren Schulabschluss schaffen, eine Ausbildung abschließen und ein selbstständiges Leben führen können, bedeutet das einen großen Erfolg“, sagt van Buren.

Unterstützung, um Kraft für den gemeinsamen Weg zu schöpfen, und auch für die Geschwisterkinder stark zu bleiben, finden die Eltern im Austausch untereinander. In der Runde sind außerdem regelmäßig Fachleute zu Gast, die z.B. über Entspannungsmethoden oder zum Thema Resilienz informieren, die die Widerstandskraft gegen Belastungen stärken kann. Und auch zum puren Abschalten war die Gruppe schon einmal unterwegs. Vor einigen Jahren reisten die Teilnehmenden zusammen für drei Tage in eine Kurklinik im Sauerland.

Zurzeit trifft sich die Selbsthilfegruppe „Eltern außer Rand und Band“ an jedem dritten Dienstag von 20 bis 22 Uhr an der Montplanetstraße 4, 47475 Kamp-Lintfort. Jeder, der sich Sorgen macht, weil sein Kind ein besonderes Verhalten zeigt, kann dazukommen. Der nächste Termin ist der 17. März. Nähere Informationen: Ina van Buren, Telefon: 02842  9284212

Zurück