Neues Leitungsteam freut sich auf Patienten

Daniel Novotny und Katharina Keimes unterstützen mit den Mitarbeitern der Diakoniestation der ambulanten Pflege an der Geisbruchstraße Männer und Frauen von Kamp-Lintfort bis nach Vluyn und Sevelen im Alltag

„Ich will Altenpfleger werden.“ Der Vater des damals knapp 20-Jährigen staunte sehr über die Botschaft, mit der Daniel Novotny vor mehr als 20 Jahren nachhause kam. „Er war skeptisch, ob ich das ernst meine und auch, ob ich dabei bleiben würde. Denn zuvor hatte ich mir bereits Vieles überlegt und wieder verworfen“, lächelt der 41-Jährige.  Eine sehr feinsinnige, sanftmütige und gutartige alte Dame sei für diesen Entschluss mit verantwortlich gewesen. Zwei Jahre war er als 18-Jähriger in jedem der Frühdienste seines Zivildiensts in einem Seniorenheim für seine stark demenziell erkrankte Patientin da. Der Teenager half der  Seniorin beim Essen und Trinken , zusammen unternahmen sie vorsichtige Spaziergänge in den Hof. „Wir hatten bis zu ihrem Tod eine intensive Zeit miteinander. Sie hat mir gezeigt, wie erfüllend es sein kann, älteren Leuten zu helfen, ihren Alltag zu leben – und ja – ihnen wieder so etwas wie Sinn zu geben “, sagt er.

23 Jahre sind seit dieser prägenden Erfahrung vergangen.  Nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger ging Novotny bei verschiedenen Trägern mit Dienstwagen, Pflegehandschuhen und Blutdruckmessgerät auf Tour zu seinen Patienten. Fortbildungen zum Pflegedienstleiter, im Qualitätsmanagement und im Bereich Teamführung folgten, bis er als Stellvertreter und schließlich als Leiter der Pflegestation eines anderen Trägers in Willich tätig wurde. Jetzt hat  der Vater eines achtjährigen Sohnes seinen Schreibtisch im Leitungsbüro der Kamp-Lintforter Diakoniestation der Grafschafter Diakonie Pflege. Den Standort der ambulanten Pflegedienste der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, leitet er seit Beginn des Jahres zusammen mit seiner Kollegin Katharina Keimes. Die 29-Jährige bringt ebenfalls  Erfahrung und Wissen mit an die Geisbruchstraße. „Ich habe in diesem Alter selten jemand mit so einem Gespür für Leitung erlebt, der dazu noch so weit über den Tellerrand hinausblickt, wie Katharina“, schwärmt der Kollege. Neben der Arbeit in der Diakoniestation sitzt die stellvertretende Leiterin auchan ihrer Abschlussarbeit zum Master of Healthcare Management.  Als Thema ihrer Forschungsarbeit hat sie „Mitarbeiterfreundliche Arbeitszeitmodelle in der Ambulanten Pflege“ gewählt. Aus den Erkenntnissen haben sie bereits erste Umstellungen in den Dienstplänen vornehmen können, die für Mitarbeitende attraktiv sind.  „Wir freuen uns außerdem, dass wir in den letzten Monaten fünf neue Fachkräfte für unsere Mannschaft einstellen konnten und damit Spielraum gewonnen haben, um auch wieder neue Patienten aufnehmen zu können“, sagt Novotny.

Info: Die 33 Mitarbeiter der Kamp-Lintforter Diakoniestation der ambulanten Pflege der Grafschafter Diakonie sind zu 130 Patienten in Kamp-Lintfort, Vluyn, Repelen, Rayen, Sevelen und Issum unterwegs. Sie kümmern sich um Männer und Frauen, die Pflege brauchen und unterstützen sie auch bei Anträgen an die Pflegekasse. Das Leitungsteam in der Diakoniestation Kamp-Lintfort, Geisbruchstraße 19, 47475 Kamp-Lintfort, ist erreichbar unter: 02842 56298.

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