Live-Bericht von Premierenfahrt im Pulverschnee

Björn Düntgen: „Am 09.03.2019 ging es um 5 Uhr morgens los. Alle waren sehr aufgeregt und hatten bereits eine große Vorfreude auf das, was es in Verbier zu erwarten gab. Viele der Bewohner waren noch nie zuvor in die Berge gereist und hatten so dementsprechend keine Vorstellung von der Schönheit dieser Landschaft. Nach zehn Stunden Autofahrt und fast 2000 auf Serpentinen zurückgelegten Höhenmetern konnten wir endlich aufatmen: Ankunft in unserem Skigebiet. Dadurch, dass unser Selbstversorger-Haus mitten im Geschehen lag, mussten wir alle mitgenommenen Utensilien ca. 200 Meter mit leichter Steigung über die Piste tragen. Unser gemeinsamer Spruch “viele Hände, schnelles Ende“ gab uns die nötige Motivation für diesen Zwei-Stunden-Kraftakt. Nach der Zimmerverteilung und das gemeinsame Auspacken der Koffer und der Lebensmittel konnte endlich entspannt werden. Durch unsere Selbstverpflegung konnten wir uns zeitunabhängig jeden Tag individuell bekochen und in gemütlichen Runde unsere Mahlzeiten plus Panaromablick auf die Alpen genießen. Bei guter Sicht bestaunten wir den bekanntesten Gipfel der Schweizer Alpen, das Matterhorn. 
Als am nächsten Morgen alle Skipässe ausgestellt waren, ging es mitten hinein in das Abenteuer des Skifahrens. Bei allen Neulingen konnte ein Strahlen im Gesicht beobachtet werden. Auch war allen klar, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, beim Erlernen des Skifahrens auch einmal zu fallen. Mit der entsprechenden Vorsicht und in Eins-Zu-Eins-Begleitung durch Skilehrer und Betreuungskräfte stürzten sich die Reisenden die Pisten runter.
Während der Freizeit konnte fast jeder Tag für den Pistensport genutzt werden. Zitat einer begeisterten Bewohnerin: “Das Gefühl war einfach wunderschön, dieses Dahingleiten und einfach ´mal an nichts anderes Denken war der Knaller“.
Nach dem anstrengenden Abenteuer konnten sich alle in unserem Haus entspannen. So wurde zum Beispiel die hauseigene Sauna während der ganzen Freizeit genutzt und am Kamin entspannt. Auch Tagesausflüge in die Region kamen nicht zu kurz. So haben sich unter anderem alle auf den Weg gemacht, um sich die Stadt Sion anzuschauen. Wir stöberten ausgiebig durch Geschäfte und bestaunten eine alte Kirche. 
Leider sind Urlaubszeiten begrenzte Zeiten und so machten wir uns am 16.03.2019 wieder auf den Heimweg. Unser Resümee war, dass wir alle eine wundervolle Woche in einer tollen “Hand in Hand“- Gemeinschaft leben und genießen durften. Wir waren und sind ein tolles Team. Für alle ist klar, sollte es wieder eine Skifreizeit geben, sind wir wieder dabei.“ 


Info: Wohnverbund-Chef Axel Loobes freut sich mit den Teilnehmern über die besondere Reise. Denn für ihn besitzen die Urlaubsreisen, zu denen sich die Bewohner des Wittfeld-Wohnverbunds zusammen mit ihren Betreuern regelmäßig aufmachen, eine wichtige Bedeutung. „Die Fahrten sind ein wichtiger Beitrag zur Inklusion“, erklärt Loobes. Bei der Skifreizeit blickt Loobes noch auf weitere Lerneffekte zurück: „Die Erfahrung, sich etwas zu trauen, sich zu überwinden und sich selber einschätzen zu lernen, was man kann und was vielleicht zu viel oder zu risikoreich ist, war für unsere Bewohner sehr wertvoll. Wir würden uns freuen, wenn diese Freizeiten durch Spenden unterstützt werden.“

Zurück