"Lassen wir nicht zu, dass wer am lautesten schreit, recht hat"

Foto: Klaus Dieker

Anneke van der Veen, Geschäftsbereichsleitung Gesundheit und Soziales der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers, war am Montag, 28. März, zusammen mit Konrad Göke beim Treffen der Initiative "Solidarität der Vielen" am Neumarkt in Moers als Rednerin eingeladen. "Lassen sie uns im Miteinander einen guten Weg aus der Pandemie finden. Lassen sie uns miteinander die Flüchtlinge unterstützen, die ihren Weg nach Moers oder auch in andere Kommunen finden. Lassen wir nicht zu, dass Hass und Gewalt ein Miteinander nicht möglich machen. Lassen wir nicht zu, dass wer am lautesten schreit, recht hat", sagte sie bei der Kundgebung.
Konrad Göke zitierte Daniel Barenboim aus seiner Ansprache beim Gedenkkonzert gegen den Krieg in der Ukraine in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. "Daniel Barenboims Eltern und Großeltern stammen aus der Ukraine und aus Russland. Das Leben der Familie dieses großen Dirigenten war geprägt von Flucht und Krieg. Gerade deswegen mahnte Daniel Barenboim so dringlich: "Gerade jetzt ist es falsch die großen russischen Komponisten, ihre Interpreten von den Konzertbühnen zu verbannen, aus dem Programm zu nehmen. Putin ist nicht Russland!" Konrad Göke fuhr fort: "Wenn ich jetzt höre, dass uns diese Flüchtlinge aus der Ukraine, die Frauen mit ihren Kindern näher stehen als die Flüchtlinge, die 2015 zu uns kamen, so ist das vielleicht emotional nachvollziehbar, aber dennoch inakzeptabel. Nächstenliebe ist grenzenlos, grenzt keine Hautfarben, Religionen und Geschlechter aus."
Anneke van der Veen und Konrad Göke kennen sich seit der Zusammenarbeit bei der Integration Geflüchteter 2015. Anneke van der Veen ist auch jetzt wieder dabei, einen Ort zu finden, an dem sich Geflüchtete aus der Ukraine regelmäßig treffen können, um sich in Ihrer Muttersprache auszutauschen, um Kontakt zu halten und um Beratungen kontinuierlich zu ermöglichen. Konrad Göke: "Bereits in der letzten Woche haben wir aufgerufen, Patenschaften zu übernehmen, um Geflüchteten schnell und unbürokratisch die Teilhabe am kulturellen, am sozialen Leben zu ermöglichen, das kann die Übernahme der Kosten sein, um wieder in Sportvereinen mitmachen zu können, das kann der Unterricht an der Musikschule, Kurse an der VHS und vieles mehr sein."

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