Kinder haben ihren „Seestern“ wieder

Memory mit Distanz, bunte Abstandsstöcke und Hausaufgaben zu Zweit prägen den neuen Alltag

Eng zusammen am Tisch „memory“ zu spielen, das lassen die Abstandsregeln nicht zu. „Was nicht geht, kompensieren wir aber mit Kreativität“,  sagt Martina Collin. Und so besorgte die Leiterin des Seestern leere Joghurtbecher aus den Seniorenheimen der Grafschafter Diakonie. Diese wurden in der Spülmaschine hygienisch gereinigt, mit doppelten Gegenständen bestückt und im ganzen Seestern verteilt. Unter den umgedrehten Bechern suchen die Kinder sich nun ihre Memorypärchen zusammen. So ist es möglich Abstand zu den Mitspielenden zu halten. „Gleichzeitig bekommen die Kinder noch etwas Bewegung“, sagt Collin, die Leiterin der Offenen Einrichtung für Kinder der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers.
Seit dem 25. Mai haben die Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und 14 Jahren ihren Seestern wieder. Die offene Einrichtung für Kinder im Moerser Stadtteil Mattheck ist wieder täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Dass dabei die Corona-Regeln eingehalten werden müssen, versteht sich von selbst. In der Einrichtung gelten die „goldenen Regeln der Gesundheit“, die am Eingang ausgehängt sind. Je 20 Kinder dürfen sich in der Einrichtung in der früheren Sparkassen-Filiale gleichzeitig aufhalten. Zu normalen Zeiten sind es rund 40. Damit das Einhalten der Regeln leichter fällt und  alle trotzdem Spaß miteinander haben,  bastelten die Kinder z.B. bunte Abstandsstöcke, mit denen jeder ausprobieren kann, wie weit 1, 50 Meter tatsächlich sind. Im Hausaufgabenraum hat sich ebenfalls manches verändert. Statt wie sonst bis zu acht Kinder machen jetzt zwei bis vier Jungen und Mädchen aus zwei Haushalten ihre Wochenaufgaben, die sie aus der Schule geschickt bekommen.

(v.l.) Melanie Vallender und Martina Collin vom Seestern der Grafschafter Diakonie

„Die Kinder freuen sich, hier zu sein und ihre Freunde wiederzusehen“, sagt Martina Collin. Die sozialen Kontakte hätten ihnen während der Zeit ohne Seestern und Schule am meisten gefehlt. „Die Regeln gehen ihnen zwar manchmal auf die Nerven, aber Kinder sind gut darin, sich auf neue Situationen einzulassen und akzeptieren es, wie es ist“, sagt die Seestern-Leiterin.

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