Grafschafter Diakonie macht mobil gegen Einsamkeit im Alter

„Wenn wir erleben, dass der Fernseher für viele ältere Menschen im Alltag die einzige Gesellschaft ist, stehen wir als regionaler Wohlfahrtsverband in der Pflicht, etwas dagegen zu tun“, sagt Pfarrer Kai T. Garben, Geschäftsführer der Grafschafter  Diakonie. Gegen Einsamkeit im Alter soll das Projekt „Was tun statt fernsehen“ helfen, das die Grafschafter Diakonie, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Moers, zusammen mit dem Gemeindeverband Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und seinen Gemeinden umsetzt. „Unsere Mitarbeiter in der ambulanten Pflege besuchen Seniorinnen und Senioren im Rahmen ihrer Tätigkeit täglich zuhause und sie erleben ihre Isolation hautnah“, begründet der Geschäftsführer das Engagement. Trotz räumlicher Nähe z.B. in der Nachbarschaft lebten viele Menschen isoliert voneinander, selbst im Familienverbund ließen sich Zeichen emotionaler Vereinsamung erkennen, so die Erfahrung. Es gäbe zudem zu viele Ältere, die ihre Wohnung fast gar nicht mehr verlassen. Mehr als 60 Prozent der über 80-jährigen Senioren in Rheinhausen leben in einem Einpersonenhaushalt.

An diesem Punkt setzt das Diakonie-Projekt an: „Wir wollen die Senioren direkt vor Ort ansprechen, sie dort aufsuchen, wo sie sind und ihnen die Möglichkeit geben, wieder in Kontakt zu kommen und vielleicht sogar wieder ein wenig aktiv zu werden“, erklärt der Geschäftsführer.  „Und wir suchen ehrenamtliche Männer und Frauen, die sich in diesem Projekt einsetzen wollen.“  Diese sollen die Älteren auf Beschäftigungsmöglichkeiten, wie z.B. auf Gruppen auch in den  Kirchengemeinden, Spielkreise, Seniorensport und vieles andere aufmerksam machen. Um sich für ihre ehrenamtliche Arbeit zu rüsten, können die freiwillig Engagierten an einer Fortbildung zum „Ehrenamtlichen Seniorenbegleiter“ teilnehmen.

Im Rahmen des Projekts begibt sich ein Seniorenmobil auf Tour durch Rheinhausen. Ein  Bus der Erlöserkirchengemeinde wird, für alle als Seniorenmobil erkennbar, regelmäßig verschiedene Standorte im Stadtteil aufsuchen. „Die Mitarbeiter unseres Pflegedienstes machen die Senioren darauf aufmerksam und versorgen sie mit Flyern zum Angebot“, erklärt der Geschäftsführer. Die unterstützenden Ehrenamtlichen und Diakonie-Mitarbeiterin Birgit Scheller werden sich um die Umsetzung der Angebote kümmern und u.a. in der mobilen Anlaufstelle anzutreffen sein. Birgit Scheller ist vielen Rheinhausenern aus der offenen Sozialberatung am Hochemmericher Markt bekannt. Das Projekt ist durch die finanzielle Unterstützung der Ohletz-Stiftung möglich.

Rheinhauserinnen und Rheinhauser, die Interesse an diesem Ehrenamt haben, sind herzlich zu einem Informationsabend eingeladen. Fachkräfte der Grafschafter Diakonie und Vertreter der Kirchengemeinden informieren sie über die möglichen Aufgaben, stehen für Fragen und Erläuterungen zur Verfügung. Eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich. Das Treffen ist am 19. März ab 17 Uhr im Regenbogenhaus, Beethovenstraße 18a, 47226 Duisburg. Nähere Informationen unter: 02065 9087-0  

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