„Möglichmacher am linken Niederrhein“ - Jahresbericht 2017/18

Jahresbericht 2017/2018 der Grafschafter Diakonie erzählt Geschichten von der Arbeit des sozialen Unternehmens und Wohlfahrtsverbands

Hilfreiche Hände: Banderole und Magnetsticker mit „Möglichmacher“-Emblem bekam der Jahresbericht von den Beschäftigten in der Arbeitstherapie des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbundes.

Als 16-Jährige hatte die Rheinhauserin mit schulischen Problemen zu kämpfen. Heute unterstützt sie selber Schülerinnen und Schüler beim Lernen und steht als Studentin der Sozialpädagogik am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Ein Geflüchteter kam im Teenageralter ohne seine Eltern nach Moers. Er fand eine Ausbildungsstelle und ist nun auf dem Weg zum Bäckergesellen. Eine Mutter von zwei kleinen Kindern ist psychisch erkrankt. Ihre Tochter kam mit  schweren Erkrankungen zur Welt. Trotz dieser Umstände fand die kleine Familie zu mehr Stabilität und Lebensmut. An ihrem Traum, selbstständig in einer eigenen Wohnung leben zu können, arbeitet die junge Mutter inzwischen nach Kräften.

Ganz bewusst erzählt der Jahresbericht 2017/2018 der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, Geschichten wie diese. „Als Grafschafter Diakonie verstehen wir uns als ‚Möglichmacher am linken Niederrhein’ und haben unserem Jahresbericht diesen Titel gegeben. Damit sind wir dem Grundsatz verpflichtet, Anwalt der Schwächeren zu sein, ihnen zur Seite zu stehen, ihnen eine Stimme zu geben: in jedem Alter und unter allen Umständen“, erklärt Kai T. Garben, Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie. „Etwas möglich zu machen, bedeutet für uns, trotz schwerer Lebenssituationen vor Ort und miteinander Stabilität und Teilhabe zu schaffen. Dafür richten wir ein waches Auge auf die Lebenslagen der Menschen und entwickeln bedarfsgerecht und innovativ soziale Angebote dort, wo sie nötig sind. Wir freuen uns, wenn es dabei gelingt, immer wieder Chancen sichtbar werden zu lassen, wo zuvor ein Weg verschlossen erschien oder gar nicht vermutet wurde. Mit unserem Jahresbericht möchten wir unsere Leser mit hinein nehmen in die sozial -diakonische Arbeit der unterschiedlichsten Fachbereiche, in denen wir dies gemeinsam mit unseren Klienten bewerkstelligt haben“,  sagt Garben.

Auf den 32 ansprechend gestalteten Seiten stellen Berichte diese soziale Arbeit vor: Einer davon erzählt, wie Kinder in der offenen Einrichtung „Seestern“ mit kreativen Projekten für das Leben lernten, indem sie z.B. ein eigenes Hörspiel  und einen Zeichentrickfilm produzierten, mit Akrobatik ihr Selbstbewusstsein stärkten oder beim Meißeln von Skulpturen, mit ihren Händen etwas Schönes schufen. Eine Sozialarbeiterin berichtet über Frauen in Kamp-Lintfort, die nach einer Trennung von finanzieller Not und Obdachlosigkeit bedroht waren. Diese fanden in einer Übergangswohnung der Grafschafter Diakonie Unterkunft. Die Sozialarbeiterin half z.B. mit einer Schuldnerberatung auf dem Weg in eine neue Existenz.  Bewohner des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbundes erzählen aus ihrem Alltag. Zu erfahren ist von ihnen, warum die seelisch gehandicapten Bewohner der Einrichtung der Grafschafter Diakonie jeden Tag selber kochen, statt sich in einer Kantine verpflegen zu lassen.  Eine junge Pflegekraft beschreibt, was sie an ihrer Arbeit liebt. Sie ist seit zehn Jahren für die Moerser Diakoniestation der Grafschafter Diakonie zu ihren Patienten unterwegs. Seit dem Jahr 2018 tut sie dies in einer speziell ausgearbeiteten „Eltern-Tour“ und kann so ihren Beruf trotz intensiver Familienphase mit zwei kleinen Kindern ausüben. Außerdem zu lesen: Was der Treff55 mit „Gesprächen auf Rezept“ für die Älteren in Neukirchen-Vluyn tut, wie der soziale Dienst der Altenheimat Vluyn mit Fotoaktionen bei den Bewohnern für gutes Befinden sorgt und  wie das „Haus für Jung und Alt“ mit seinem generationenübergreifenden Konzept im Stadtteil Meerbeck angekommen ist.


Der Jahresbericht mit dem Titel „Möglichmacher am linken Niederrhein“ führt zudem die wichtigsten Zahlen, Fakten und Adressen auf. Leser und Ratsuchende können auf einer Überblickskarte ansehen, wo die Diakoniedienste zu finden sind. Der Bericht ist kostenlos erhältlich. Interessierte können ihn in den Beratungsstellen, den Diakoniestationen und anderen Einrichtungen der Grafschafter Diakonie in Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Kamp-Lintfort, Duisburg-Rheinhausen und Duisburg-Homberg bekommen.

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