„Es hat einen Segen auf sich, was Sie hier tun“
Kirchengemeinde Lintfort und Grafschafter Diakonie feiern Gottesdienst zwischen den gepackten Kisten in der Sammelstelle
Etwa 1000 Kisten sind jetzt gepackt und in englischer und polnischer Sprache beschriftet. Weitere Kartons warten auf den Sortiertischen auf die Sonntagsschicht. Bevor es gestern im Lutherhaus der ev. Kirchengemeinde Lintfort mit dem Packen und Sortieren weiter ging, gab es Gelegenheit zum Innehalten. Neben den Packtischen hatte die Kirchengemeinde Stühle aufgestellt, auf dem Abendmahlstisch brannten Kerzen. Die Gemeinde feierte ihren Sonntagsgottesdienst zwischen gespendeten Hilfsgütern wie Haarbürsten, Abendbreipackungen für Babys, Lebensmitteldosen, Shampooflaschen, Einmalhandschuhen oder Kinderwagen.
Die Gottesdienstfeier gestalteten Kirchengemeinde und Grafschafter Diakonie gemeinsam. Frank Hartmann, Pfarrer der ev. Kirchengemeinde, hielt die Predigt. Er schilderte die Geschichte des Propheten Elia, der trotz Flucht und Erschöpfung die Kraft für neue Taten fand. „Ein Engel sorgt für Elia. Er bringt das, was jetzt gerade nötig ist: Essen und Trinken, zwei Mahlzeiten Brot, zwei Tongefäße mit Wasser. Es sind geringe und einfache Mittel, aber auch und genau darin zeigt sich die Hilfe Gottes.“ Pfarrer Kai Garben, Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, dankte der Hilfsgemeinschaft vor Ort und betonte in seiner Fürbitte: „Der Geist Gottes ist in diesen Hallen präsent, er soll uns auch weiter stärken und immer wieder in Frieden zusammenführen.“
Thorsten Latzel, Präses der Ev. Kirche im Rheinland, zu Gast
Zusammen mit der Gemeinde feierte zudem ein besonderer Gast. Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, war aus Düsseldorf in den Kirchenkreis Moers gekommen, um den freiwillig Engagierten für ihren Einsatz zu danken. Angesichts von Leid und Schrecken des Krieges in der Ukraine sagte er. „Es hat einen Segen auf sich, was Sie hier tun und dieser wird sich am Ende durchsetzen.“ Im Anschluss an den Gottesdienst ging die Arbeit im Gemeindehaus mit der tatkräftigen Unterstützung des Präses weiter. Latzel war nach dem Gottesdienst vor Ort geblieben, um das Team der Helferinnen und Helfer beim Sortieren und Stapeln der Kisten zu unterstützen.
Seit dem 8. März nehmen die Helfer Materialspenden entgegen und bereiten sie für den Transport zu den vom Krieg betroffenen Menschen in der polnischen Stadt Katovice vor. Zu der Sammelaktion „Hilfe für die Ukraine“ hatten Kirchenkreis Moers und Grafschafter Diakonie aufgerufen und die Kirchengemeinden Essenberg-Hochheide und Lintfort richteten in ihren Gemeindehäusern Sammelstellen ein.