Eltern und Kinder müssen das nicht alleine schaffen

Auf den Frauen und Männern, die alleinerziehend für ein schönes Zuhause, eine sichere Existenz und eine gute Bildung ihrer Kinder sorgen, lastet nicht erst seit den zusätzlichen Belastungen durch die in Coronakrise ein großer Druck. Unterstützung könnten sie in der Offenen Sozialberatung der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, bekommen. Dort können Ratsuchende in jeder Lebenssituation und egal für welche Schwierigkeiten, zusammen mit den Diakonie-Fachkräften gute Wege für sich finden. „Wir haben aber festgestellt, dass sich viele Alleinerziehende und Familien nicht dorthin wenden. Die Hemmschwelle dafür, Hilfe zu suchen, ist leider da“, weiß Felicitas Hagemeier, Fachbereichsleiterin Schule, Bildung und Freizeit bei der Grafschafter Diakonie.

Birgit Scheller, Monika Höfer

Angebot für Alleinerziehende, Familien und ihre Kinder im Diakoniezentrum Homberg

Mit einem neuen Projekt geht das Diakoniezentrum Homberg jetzt deshalb einen Schritt auf die Eltern zu. „Die Eltern haben oft den Anspruch, sie müssten alles alleine schaffen. Das ist aber nicht der Fall. Sie können sich an uns wenden“, sagt Anneke van der Veen, Leiterin des Geschäftsbereichs Soziale Dienste. Das Beratungsangebot ist abgestimmt auf den Bedarf der Erziehenden und setzt auf gezielte Ansprache der Eltern und Kinder. Vor Ort ist mit Fachkraft Birgit Scheller ein bekanntes Gesicht für die Eltern präsent. Die Sozialpädagogin arbeitet mit ihren Kollegen aus der Schulsozialarbeit zusammen. Diese sind nun wieder an den Grundschulen in Homberg im Einsatz und kennen die Kinder, die in einem Ein-Eltern-Haushalt leben. Mütter und Väter haben sie bei den zurückliegenden Elterngesprächen und –abenden kennengelernt. „Auf sie gehen wir auch jetzt in der Coronazeit telefonisch zu und  machen sie auf die Chance, die in der Beratung liegt, aufmerksam“, sagt Felicitas Hagemeier.

Das Beratungskonzept nimmt auch die Kinder in den Blick. Sollten es die Kontaktregelungen demnächst erlauben, können sich die Jungen und Mädchen über neue Verstärkung freuen. Ehrenamtlich Engagierte im Alter von 17 bis 30 Jahren werden im Rahmen des Projekts „Balu und Du“ eine Patenschaft für je ein Grundschulkind übernehmen. Einmal die Woche unternehmen sie dann als Tandem gemeinsam, was gerade möglich ist, z.B. auf den Spielplatz gehen, eine Pizza backen oder eine Runde mit dem Ball kicken. Felicitas Hagemeier erklärt den Gedanken dahinter: „Das gemeinsame Freizeitleben bleibt auf der Strecke, wenn die Eltern durch die Erziehungsaufgaben, die Organisation des Alltags und andere Sorgen stark gefordert sind. Da freuen sich die Kinder über einen  älteren Kumpel, der mit ihnen etwas unternimmt und ihnen zur Seite steht.“

Das Angebot wird durch die Vinci-Stiftung finanziell ermöglicht.
Kontakt: Diakoniezentrum Homberg, Dr. Kolb-Straße 21, 47198 Duisburg
Birgit Scheller, Tel. 02066 9974-0.
Wer eine ehrenamtliche Patenschauft übernehmen möchte, wendet sich an
Monika Höfer, Tel. 0151-25561911

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