Die Fachberatung Demenz sucht Teilnehmer für Pilotprojekt

„Demenz-Friends Niederrhein“ startet am 15. Mai / Angehörige von Demenzerkrankten trainieren nach wissenschaftlicher Methode positiven Umgang mit der Krankheit

Was hat die Demenzerkrankung meines Angehörigen in meinem Leben positives bewirkt? Wie hat sie vielleicht meinen Alltag bereichert, statt ihn nur zu belasten? Dieser erstaunlichen Frage gehen die Teilnehmer des Modellprojekts „Demenz-Friends Niederrhein“ ab dem 15. Mai nach. 

Unter der Begleitung von Albert Sturtz, Fachberater Demenz der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, kommt eine Gruppe von maximal zwölf Teilnehmern alle zwei Wochen im Treff 55, Vluyner Platz 18a, in Neukirchen-Vluyn zusammen. Das erste Treffen ist am 15. Mai, 17 bis 18.30 Uhr. Die Teilnehmer überlegen im Austausch mit den Gleichbetroffenen, welche positiven Erfahrungen, sie in Zusammenhang mit der Erkrankung gesammelt haben. Um diese im Alltag schriftlich festhalten zu können, bekommen sie ein „Demenz-Friends-Tagebuch“ an die Hand.

Ziel ist es, Symptome von Stress- und Belastung zu bessern und psychischen Erkrankungen vorzubeugen. Das Konzept beruht auf Erkenntnissen der neurologischen Hirnforschung. Diese besagen, dass das Gehirnareal, das für die Gefahrenabwehr zuständig ist, bei dauerhaft stressbelasteten Personen wie z.B pflegenden Angehörigen übermäßig aktiv und damit für Stresserkrankungen verantwortlich ist. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass dieser Prozess, sich durch verändertes Denken umkehren oder aufhalten lässt. „Für die Teilnehmer ist es eine Chance, für sich und ihre Erkrankten, das Beste aus dieser schweren Lebensphase zu machen und eigenen Erkrankungen vorzubeugen“, erklärt Albert Sturtz. Das Projekt läuft über ein halbes Jahr. Eine wissenschaftliche Begleitung ist geplant. 

Das Projekt wird von der Kultur- und Sozialstiftung Neukirchen-Vluyn der Sparkasse am Niederrhein und der Diakoniestiftung im Kirchenkreis Moers finanziert. Teilnehmen können alle Angehörigen von Demenzerkrankten. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich: Albert Sturtz, Telefon 02841 78184753.

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