Coronakrise hat Folgen für Suchtkranke
Die Beratungsstellen der Drogenhilfe in Moers und Kamp-Lintfort stehen für Hilfesuchende offen
Für Ratsuchende, die Probleme mit dem Konsum illegaler Drogen haben, besteht nach wie vor die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie hat ihr Beratungsangebot an den Standorten Moers und Kamp-Lintfort für die besondere Situation von Betroffenen in der Coronakrise umgestaltet. Neben verstärkter telefonischer Beratung sind persönliche Gespräche möglich. Die Mitarbeitenden haben die Beratungsbüros nach den Hygienestandards umgestaltet und die Abläufe organisatorisch angepasst.
„Die Coronakrise hat für suchtkranke Menschen teilweise dramatische Folgen“, sagt Britta Dietrich-Aust, Fachleiterin der Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers. „Weil das Konsumieren in Gemeinschaft an den gewohnten Treffpunkten wegfällt, fehlt jetzt auch das letzte kleine Stück Sicherheit und soziale Kontrolle innerhalb der Drogenszene, weil die Betroffenen nicht mehr in der Gruppe aufeinander achten können“, weiß Berater Michael Zerkübel vom Kamp-Lintforter Standort der Drogenhilfe. Häufig konsumierten Menschen allein in ihren Wohnungen, sagt Britta Dietrich-Aust: „Nicht selten geschieht das unkontrolliert und riskant“, ist ihre Erfahrung. „Wir befürchten, dass insbesondere bei unbeabsichtigten Überdosierungen dann niemand anwesend ist, der einen Notarzt verständigen kann.“
Betroffene und Angehörige können sich über ein Kontaktformular auf www.drogenhilfe-moers.de und www.drogenhilfe-kamp-lintfort.de zeitnah Hilfe holen. Oder sie nehmen telefonisch Kontakt zu den Beratern auf. Die Berater unterliegen der Schweigepflicht. Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass eine Beratung anonym erfolgen kann. Standort Moers, Rheinberger Straße 17, Tel. 02841 88067485, Standort Kamp-Lintfort, Friedrich-Heinrich-Allee 20, Tel. 02842 71599-0