Bunter Schutz vom Schneidermeister aus Aleppo

Die Hudhud Couture GmbH stellt der Grafschafter Diakonie 5000 selbst genähte Mundschutzmasken zum Selbstkostenpreis zur Verfügung

Die Hudhud Couture GmbH stellt der Grafschafter Diakonie 5000 selbst genähte Mundschutzmasken zum Selbstkostenpreis zur Verfügung

Einen großen Wäschekorb voll mit handgenähten Schutzmasken aus buntem Stoff holte Thorsten Krüger, Bereichsleiter Pflege der Grafschafter Diakonie, am Dienstag, 25. März von der Hudhud couture GmbH im „Nähzimmer“ der Tuwas Genossenschaft an der Neukirchen-Vluyner Hochstraße 10. Schneidermeister Jaudat Sido fertigt dort 50 bis 70 Stück pro Tag für die Grafschafter Diakonie, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Moers. Insgesamt 5000 Exemplare sollen es in den nächsten Wochen werden. Das Modelabel Hudhud ist aus der „Nähschule“ der Tuwas Genossenschaft entstanden. Die Gründer des Labels sind Geflüchtete, wie Jaudat Sido, die in ihrer Heimat als Schneider gearbeitet haben und ihr Können in der Gestaltung der Textilien einbringen. „Wir werden alle unsere Mitarbeiter von der Pflege, der Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe bis zur Verwaltung, in den Beratungsdiensten und in allen Bereichen der Grafschafter Diakonie damit ausstatten. Die Mitarbeiter können und sollen sie natürlich auch privat nutzen“, sagt Krüger. Ziel ist es, dass jeder Mitarbeiter drei Exemplare zur Verfügung hat. Die Masken sind ein Ersatz für die herkömmlichen Einweg-Masken, die in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen. „Sie verhindern die Übertragung auf Andere. Schutzmasken mit dieser Eigenschaft sind derzeit auf dem Markt schwer zu bekommen“, sagt Krüger.

Die Masken aus Eigenherstellung stellt Hudhud dem Wohlfahrtsverband zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Unterstützt wird Schneider Sido von Helfern, die sich in einer Maßnahme des Jobcenter befinden und die ihm beim Zuschneiden der bunten Stoffstücke helfen. „Die Stoffe sind alle neu und gespendet “, sagt Reinhild Freese, Vertretung der Geschäftsführung des Modelabels. Vom blauweiß gestreiften Hemdenstoff, über den zartrosa Bettwäschestoff bis hin zum knallbunten Mustermix ist das Material unterschiedlich. Die bunten, erfreulich anzuschauenden Textilien verhüllen das Gesicht vom Naseansatz bis unter das Kinn und werden mit weichen Bändern am Hinterkopf festgebunden. „Wir freuen uns, wenn wir in der gegenwärtigen Krisensituation hilfreich sein können“, sagt Reinhild Freese. Waschbar sind die schützenden Textilien bei virentötenden 60 Grad. Schneider Sido fertigt sie nach der Nähanleitung an, das die Feuerwehr Essen für die Herstellung eigener Masken empfiehlt.

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